Muss man die Gedanken während der Meditation kontrollieren? 
Wie geht es dir damit?

Fokussierst du dich darauf deine Gedanken zu verbannen, doch sie gehen nicht weg? Das liegt in der Natur des Verstandes. Du achtest ja auch nicht während der Meditation, ob deine Nieren, deine Leber oder andere Systeme deines Körpers funktionieren – aber der Verstand sollte nicht funktionieren. 
Die Vorstellung, dass dein Gehirn während dem du etwas Spirituelles tust, aufhören sollte zu arbeiten, ist einfach nicht richtig.
Jaggi Vasudev (Sadhguru) erklärt dies sehr deutlich: „Deine Gedanken sind nur die Gerüche – entweder der Duft oder der Gestank – der Dinge, die du in dir trägst.“
Es taucht nichts Neues auf!    

Wenn du es nicht zulässt, dass der Krempel, den du zusammengetragen hast, in dein Gehirn gelangt, wird es sehr gut arbeiten.

DEIN GEHIRN EINE KOMPLEXE SACHE

Es kann Dinge tun, die du nicht für möglich hältst. Aber manchmal ist es voll von deinem eigenen Müll, darin liegt die Qual, und die möchtest du beenden, indem du deine Gedanken ausschalten willst.

Interessant ist was Sadhguru weiter sagt: „Du willst nicht, dass deine Gedanken deine illusorische Vorstellung von Erleuchtung stören. Illusorisch deshalb, weil Erleuchtung nichts ist, das du verursachst. Du verursachst kein Licht, aber du siehst Licht. Wenn die Sonne am Morgen aufgeht, verursachst du kein Licht, aber du kannst es sehen, wenn deine Augen offen sind. Wenn du Licht verursachst – z.B. mit einer Fackel, musst du es immer am Leuchten halten und es wird immer die Angst bestehen, dass es ausgeht.“

Denke darüber nach, wie viel komplexer sind die Vorgänge in deinen Nieren oder deiner Leber, als deine Gedanken. Warum stören dich also deine Gedanken, dich stört ja auch nicht die Aktivität deiner Organe. Wenn du denkst erkennst du es nicht als „meine Gedanken“ sondern du sagst dir: „Ich denke so“. Du bist tief mit deinem Gedankenprozess identifiziert, das macht dir zu schaffen. Du identifizierst dich aber auch nicht mit deinen Nieren, außer du hast ein Nierenproblem.  Solange alles normal funktioniert nehmen wir meist die Tätigkeiten in unseren Organen nicht wahr, sie funktionieren einfach. Wir werden uns erst dessen bewusst, wenn etwas nicht funktioniert.

Wenn dein Gehirn reibungslos funktionieren würde, würdest du es überhaupt nicht bemerken, so wie du deine Nieren und deine Leber nicht bemerkst. Wenn du dich nicht mit ihnen identifizierst, bemerkst du sie nicht.

Aber sobald du anfängst dich damit zu identifizieren, das du nicht bist, kannst du den mentalen Prozess nicht mehr stoppen – er wird einfach endlos weitergehen. Es ist, wie wenn du schlechtes Essen zu dir genommen hast, es verursacht Blähungen. Also musst du aufhören schlechtes Essen zu essen.

Hör auf dem Gehirn schlechtes Essen zu geben, füttere es mit Wahrheit, nicht mit Unwahrheit.

Sorge dich nicht um deine Gedanken. Versuche vor allem nicht sie aufzuhalten, lass sie einfach geschehen, so wie auch die Aktivitäten deiner Nieren. Nicht alles was in deinen Nieren ist, ist sauber. Genauso ist es in deinem Gehirn auch, nicht alles ist sauber. Unterscheide nicht zwischen guten und schlechten Gedanken. Es gibt keine guten oder schlechten Gedanken – es gibt nur Gedanken. Sie hängen davon ab, welche Art Müll du angesammelt hast – ein entsprechender Geruch wird ihnen entströmen.

Der heutige Geruch, hängt vom gestrigen Müll ab. Es hängt davon ab, was du in den Müll geworfen hast. Hast du z.B. einen Film gesehen, so wird dieser heute zu dir zurückkommen. Beurteile deine Gedanken nicht – sie sind nur Müll. Vor allem sind sie nicht real. Kümmere dich also nicht um deine Gedanken und nicht wie du sie kontrollieren kannst. Die Gedanken werden fließen, abhängig davon was heute in dir ist. Das hat weder eine Bedeutung, noch eine Konsequenz. Die Nieren machen ihr Ding, die Leber wird ihr eigenes Ding machen und ebenso das Gehirn.  Du macht deine Meditationsübung – das ist alles.

Sadhguru Jaggi Vasudev, Yogi und Autor.

 

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